Nordracher Drittklässler auf den Spuren der Höhenhöfe und Glasbläser

Am vergangenen Dienstag fiel für die vierzehn Nordracher Drittklässler der Unterricht in der Grundschule aus. Dafür stand im Rahmen der Heimatkunde eine Exkursion zu den Höhenhöfen und Glashütten im Bereich Schäfersfeld/Glasbach an. Die Schüler erwiesen sich nicht nur als erstklassige Wanderer, sondern waren auch mit Feuereifer dabei, im und am Glasbächlein nach Glasscherben zu suchen.
Die Klassenlehrerin Mike Winterer organisierte den Transport der Kinder zum Schäfersfeld. Der Vorsitzende des Historischen Vereins Nordrach Herbert Vollmer übernahm dort die Führung. Er informierte die Kinder, dass der Bereich Schäfersfeld vor gut dreihundert Jahren gerodet worden war, um die Fläche beweiden zu können. Im Jahre 1725 waren ca. 160 Schafe auf der Fläche vorhanden.
Die Kinder durften sich dann auf die Spuren der damaligen Menschen machen. Sie fanden zunächst die Viehtränke des Schäferfeldhofs, die stets mit reichlich Wasser gefüllt ist. Dann erspähten die Kinder die Hofstelle sowie die Zisterne, in der das Regenwasser für die Hofbewohner gesammelt wurde.
Nach knapp einer Stunde war der Bereich Altglashütten erreicht. Hier ließ das Kloster Gengenbach am Ende des 17. Jahrhunderts eine Glashütte errichten. Der böhmische Glasmacher Christoph Schneider betrieb diese, wurde aber bald von Johannes Sigwarth aus Solothurn abgelöst. Rund vierzig Jahre lang wurde hier Glas produziert, bis der Holzvorrat aus den umliegenden Wäldern aufgebraucht war und die Glashütte auf die andere Talseite verlegt werden musste.
Die Schüler gingen auch zum Standort des Glaserkirchleins, das Anna Maria Sigwarth für ihren verstorbenen Mann vor genau 300 Jahren erbauen ließ.
Nach kurzer Frühstückspause machten sich die Kinder auf die Suche nach alten Glasscherben und fanden tatsächlich noch zahlreiche kleine und kleinste Stücke am und im Bächlein, dem „Glasbach“, wie er seither genannt wird. Sorgfältig wurden die Schätze in den Rucksäcken verstaut und dann traten die Kinder den Rückweg über den oberen Dörrenbachwandweg zum Parkplatz Schäfersfeld an.
Unterwegs gab der mitwandernde Förster Karl Hermann Asal, dessen Tochter der Schulklasse angehört, noch eine „Biostunde“, wies auf die verschiedenen Baumarten und Pflanzen des Waldes hin und zeigte auch die alten „Gstücke“, mit denen früher ein Waldweg befahrbar gemacht wurde.
Am Ende waren die Drittklässler an diesem Morgen fünf Kilometer gewandert und hatten dazu noch „Schatzsuche“ betrieben. Diesen Ausflug in ein noch erlebbares Stück Nordracher Geschichte werden sie sicherlich nicht so schnell vergessen.
Auf der Rückfahrt gab es noch eine Zugabe. Bernd Kern zeigte den Kindern die Wasserquelle im Glasbach, die mit drei anderen Quellen zusammen die Wasserversorgung der Gemeinde Nordrach sichert.
Karl Hermann Asal den Unterschied der Nadeln von Tanne und Fichte Die Kinder stärken sich für die Schatzsuche Auf der „Schatzsuche“ im Glasbach Alle Schüler zeigten ihre „Schätze“ Besichtigung der Quelle im Glasbach