Der Historische Verein im Silberbergwerk „Grube Wenzel“ in Oberwolfach
Einen erlebnisreichen Nachmittag verbrachten die zwölf Kinder, die mit dem Historischen Verein Nordrach im Rahmen des Sommerferienprogramms die Silbergrube „Grube Wenzel“ in Oberwolfach besichtigten.
Die Grube Wenzel gehörte einst zu den silberreichsten des Schwarzwaldes. Der früheste Bericht stammt aus dem Jahr 1700, in dem von einem Blei- und Silbergang geschrieben wird. Bereits 1767 erreichte man das Haupterzmittel, das in einer Länge von 80 Metern in rund 15 Jahren ausgebeutet wurde. In diesen Jahren gewann man in der Grube Wenzel rund 4000 Kilogramm Silber, 400 Kilogramm Kupfer und 850 Kilogramm bleihaltige Produkte, für die 412 495 Gulden erlöst wurden. 1823 kam der Grubenbetrieb völlig zum Erliegen.
Da die Grube in weiten Teilen noch befahren war, wurde der schon länger bestehende Plan, sie zu einem Besucherbergwerk auszubauen, verwirklicht. Nach Gründung eines Fördervereins und der Unterzeichnung des Vertrags zwischen dem Hause Fürstenberg, der Gemeinde Oberwolfach und dem Verein begann man 1997 mit der Aufwältigung, d. h. dem Ausräumen und Absichern des oberen Stollens. 2001 waren die Arbeiten beendet und die Grube wurde für Besucher geöffnet. Im Jahr 2015 löste sich der Verein auf. Seitdem ist die Gemeinde Oberwolfach Betreiberin des Besucherbergwerks.
Der Grubenführer Alfred Droll begleitete die Kinder, ausgerüstet mit Grubenhelm, Stiefeln, Stirnlampe, Jacke und Grubenlampe, in die Grube mit einer begehbaren Länge von mehr als 500 m. Gut eineinhalb Stunden lang führte er die Kinder durch die beeindruckende Welt des Bergbaus unter Tage und erläuterte spannend, wie die Bergleute mit Schlägel und Schießpulver das Erz abbauten und zu Tage förderten. Die Kinder waren sehr interessiert und stellten viele Fragen, die Alfred Droll humorvoll beantwortete. Nach der Führung gehörte das traditionelle Stiefelwaschen am Brunnen zum Besuch dazu.