Veröffentlichungen

Veröffentlichungen des Historischen Vereins Nordrach:

Deportiert aus Nordrach

Deportiert aus Nordrach

In Nordrach bestand von 1905 bis 1942 die Rothschild-Heilstätte, ein Sanatorium speziell für für lungenkranke jüdische Frauen. Die Patientinnen kamen aus ganz Europa zur Kur nach Nordrach. Die Einrichtung war offenbar gut in die Gemeinde integriert, sie bot Arbeitsplätze für Einheimische, der Chefarzt Dr. Wehl versorgte bei Bedarf auch einheimische Patienten außerhalb des Hauses.Und die jüdische Hausverwaltung half in Not geratenen Familien. Dies änderte sich nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten und deren antijüdischen Politik. Spätestens nach der „Reichskristallnacht“ im November 1938, bei der reichsweit Synagogen und andere jüdische Einrichtungen zerstört, die jüdische Bevölkerung angegriffen und jüdische Männer in Konzenterationslager verschleppt wurden, waren die Einrichtung und ihre Bewohner gefährdet. Von den letzten 32 Jüdinnen und Juden, die noch in der Heilstätte warenund am 22. August sowie am 29. September 1942 aus Nordrach deportiert wurden, hat niemand die nationalsozialistische Vernichtungsmaschinerie überlebt.

Im Buch „Deportiert aus Nordrach“ wird auf über 90 Seiten das damalige Geschehen in Erinnerung gerufen. Es werden politische Hintergründe, Auswirkungen auf das Sanatorium sowie das Schicksal der Jüdinnen und Juden dargestellt. Die Autoren haben in mühevoller Recherche versucht, die bisher unbekannten Lebensläufe nachzuvollziehen, soweit dies aus den fast 50 Archiven aufgefundenen Quellen möglich war. Vielen der Opfer konnte durch Fotos und Dokumente im wörtlichen Sinne wieder ein Gesicht gegeben werden. Das Buch will auch die jüngere Generation ansprechen. Es eignet sich auch zur Behandlung des Themas im Schulunterricht.

Gebühr: 3.- Euro Bei Verwenung im Unterricht kostenlos

Der Jüdische Friedhof in Nordrach

Juedischer Friedhof Nordrach

Im Schwarzwälder Kurort Nordrach existiert seit dem Jahre 1907 ein eigener jüdischer Friedhof mit einer besonderen Entstehungs- und »Lebens«geschichte. Der Friedhof war von der Rothschild-Stiftung für verstorbene Patientinnen des Jüdischen Lungen-Sanatoriums in Nordrach

errichtet worden. Da die Patientinnen aus ganz Europa zur Kur nach Nordrach kamen, war es aus finanziellen und religiösen Gründen vielfach nicht möglich, die Verstorbenen in ihre Herkunftsorte zu überführen und dort zu bestatten. Bis zur Deportation der letzten Patientinnen, des Chefarztes und Personals im September 1942 fanden 29 Personen hier ihre Ruhestätte. Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde der Friedhof offensichtlich verwüstet. Erstmals wurde nun die Geschichte des jüdischen Friedhofes umfassend erforscht und zudem versucht, mehr Informationen über die Bestatteten in Erfahrung zu bringen. Insbesondere wird über das bemerkenswerte Schicksal der dort noch 1977 bestatteten Tochter des ehemaligen Verwaltungsleiters des jüdischen Sanatoriums.

Preis: 7.- Euro

Die Nordracher Höhenhöfe zu Mitteleck

Nordracher Hoehenhoefe

Die Broschüre über die Nordracher Höhenhöfe zu Mitteleck informiert über die Entstehung, deren Besitzer, das Leben auf den einzelnen Höfen und deren Ende.

Gebühr: 3.- Euro

Schottenhöfen Mühlstein

Der Bauernhof auf dem Mühlstein, bekannt durch den Roman „Der Vogt auf Mühlstein“ vom Pfarrer und Heimatschriftsteller Heinrich Hansjakob, war der Ausgangspunkt für die Besiedelung des Schottenhöfertales. Dieses Seitental zwischen den Talgemeinden Nordrach und Harmersbach weist aufgrund der stetigen Wechsel der Grundherren eine bewegte Geschichte auf. Eine ausreichend große, landwirtschaftlich nutzbare Fläche musste zur Sicherung der Existenz bewirtschaftet werden. Dem gegenüber standen die wirtschaftlichen Zwänge einer Notlage und die Gleichstellung der Geschwister des Hofbauern, welche zu Verkäufen von Liegenschaften führten. Daraus resultierten stetige Veränderungen der Größe eines Hofgutes. So entstanden aus großflächigen Gütern mehrere kleine landwirtschaftliche Anwesen und aus kleinen Tagelöhner- oder Leibgedinghäuschen mächtige Bauernhöfe.

Mit Dokumenten, Urkunden und Abschriften eines Zeitraumes von 650 Jahren über die Hofgüter und deren Bewohner konnte die Entstehung und Entwicklung der Höfe gesschichtsträchtigen Nordracher Ortsteiles eindrucksvoll dargestellt werden.

Meine Gedanken kreisen nur um Daheim

In einem Brief ein ganzes Leben!

Der Waldarbeiter Andreas Doll hat als Soldat im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion einen außergewöhnlichen Brief an seine Frau Theresia Doll geschrieben Er legt darin in ergreifender Weise Rechenschaft über sein Leben ab. Wie in einem Film bekommt man Einblicke in das Alltagsleben einer einfachen Waldarbeiterfamilie: Wie verliebt und eifersüchtig er war, seine harte Arbeit im Walde, den Hausbau, die hilfreichen Nachbarn, wie die fünf Kinder zur Welt kamen und seine Schwester und die Eltern verstarben. Über das Private hinaus spiegelt er aber auch ein Stück Geschichte eines Dorfes in der Zeit der Weimarer Republik. Helmut Gollwitzer (1908-1993) ,der bekannte Theologe und Mitglied der Friedensbewegung sicherte als Mitgefangener den Brief nachdem Andreas Doll 1946 im Kriegsgefangenlager verstorben war. Er übergab ihn 1950 persönlich an Theresia Doll in Nordrach.

Zwangsarbeit in Nordrach

160 Frauen und Männer aus Polen und der Sowjetunion wurden in der Zeit der Nationalsozialistischen Zwangsherrschaft im Schwarzwalddorf Nordrach als Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter zur Arbeit in der Landwirtschaft eingesetzt. Sie sind als „fremdrassig“ und minderwertig bezeichnet worden: Es umgab sie ein engmaschiges Netz von Verboten, Kontrollen undBestrafung:

Was weiß man über diese Menschen und ihr Arbeits leben? Wie ging man in Nordrach mit den sogenannten „Ostarbeitern“ um? Was geschah nach ihrer Befreiung?

Die vorliegende Broschüre versucht; Antworten auf diese Fragen zu geben: In einer mühevollen Spurensuche ist es gelungen; bruchstückhafte Informationen zu einzelnen Lebensgeschichten zusammenzufügen.

Ein Buch der Erinnerung und der Mahnung.

Die Broschüren können bezogen werden über den Historischen Verein per Adresse

Herbert Vollmer
Im Dorf 27, 77787 Nordrach
Tel.; 07838/96969

oder in den Touristenbüros der Gemeinden Nordrach, Zell a.H. und Biberach