Geführte Wanderung zu den Höhenhöfen und Altglashütten
Trotz der schlechten Wetterprognose trafen sich am Sonntagnachmittag neun erwartungsvolle Wanderer aus Nordrach, Zell und Offenburg an der Kapelle Kolonie, um die Höhenhöfe und Altglashütten kennenzulernen.

Thomas Laifer gab zunächst eine kurze geschichtliche Einleitung und führte die Wanderer dann auf dem alten Oppenauer Weg am Nagelsbach aufwärts, vorbei an den Hofwüstungen des unteren Dörrenbach und Nagelsbach, dem Käßhammerschen Bildstock bis zum Steinernen Wegweiser, der den Weg nach Oppenau weist.
Das nächste Ziel war der ehem. Schäfersfeldhof, dessen imposante Größe von ca. 25 m Länge noch sehr gut zu erkennen ist. Hier informierte Laifer über die damaligen schwierigen Wohn- und Arbeitsverhältnisse. Viehtränke und Zisterne waren abseits der Hofstelle und sind noch vorhanden.
An dem Standort Altglashütten sind noch Teile der Grundmauern des Glaserkirchleins vorhanden. Als der Glasermeister Johannes Sigwarth am 22.08.1724 verstorben war, ließ seine Witwe Anna Maria Sigwarth das Kirchlein zu seinem Gedenken errichten. Das Kirchlein wurde am 12. August 1725, vor ziemlich genau 300 Jahren, feierlich eingeweiht und „mit Glöckchen, Messbuch und Kelch ausgestattet“.
Laifer informierte die Wanderer über die Glasherstellung, die Beschaffung der Rohstoffe und die dazugehörenden Berufe wie Zimmermann, Schmied, Holzhauer, Aschebrenner, Glasmacher und Glasträger. Der Standort Altglashütten wurde nach rund 30 Jahren im Jahr 1737 aufgegeben, weil der Holzvorrat aufgebraucht war. Die Glashüttengebäude wurden abgebrochen und auf die andere Talseite verlegt, wo Glas noch weitere 40 Jahre hergestellt wurde.
Während der vierstündigen Wanderung konnte Laifer viele Fragen der wissensbegierigen Wanderer beantworten. Am Ende der Wanderung bedankte sich die Wandergruppe hochzufrieden für die informative Führung und sprach Thomas Laifer ein großes Lob für sein Engagement aus.
Der Steinerne Wegweiser weist den Weg von Nordrach-Kolonie nach Oppenau Vom Glaserkirchlein sind noch Reste der Grundmauer vorhanden